Die Magnetresonanztomographie (MRT, Kernspintomographie) ist heute eines der wichtigsten bildgebenden Verfahren in der Medizin, da es ohne Strahlenbelastung auskommt. Im Gegensatz zu einer Computertomographie oder Röntgenuntersuchung kommen dabei Magnetfelder und Radiowellen zur Anwendung, keine Röntgenstrahlen. Die MRT eignet sich für fast alle Körperbereiche, da sie insbesondere die vielen Weichteilstrukturen unterscheiden kann.

Wir verfügen über insgesamt sechs moderne Kernspintomographen an unseren drei Standorten:

  • Ein 0,4-Tesla-Gerät mit offener Bauweise (Mehr Informationen erhalten Sie auf der Seite „Offene MRT“ )
  • Ein 3-Tesla-Gerät mit einem Tunneldurchmesser von 70 cm
  • Drei 1,5-Tesla-Geräte mit Tunneldurchmessern von 70 cm
  • Ein 1,5-Tesla-Gerät mit einem Tunneldurchmesser von 60 cm

Die Magnetfeldstärke der MRT-Geräte wird in Tesla angegeben. Je größer die Magnetfeldstärke eines Geräts ist, desto höher ist die Bildauflösung und desto präziser sind somit auch die Untersuchungsbilder. Dies ist insbesondere bei Schädel-Untersuchungen oder bei der Darstellung sehr feingliedriger Strukturen vorteilhaft.

Damit Sie schon im Vorfeld wissen, wie eine MRT-Untersuchung in unserer Praxis abläuft, haben wir nachfolgend einige Informationen zusammengestellt. Bei weiteren Fragen oder Unsicherheiten stehen wir Ihnen selbstverständlich zur Verfügung; sprechen Sie gerne unser Team vor Ort an.

Untersuchungsspektrum - Welche Körperregionen untersuchen wir am MRT?

  • Kopf / Hals
  • Wirbelsäule
  • Schulter / Arm / Hand
  • Brustraum (Thorax)
  • Bauchraum (Abdomen)
  • Becken
  • Prostata
  • Hüfte / Bein / Knie / Fuß
  • Blutgefäße
  • Weibliche Brust

Nach welchem Prinzip funktioniert ein MRT?

Die MRT arbeitet auf der Basis von Radiowellen, die der Körper in einem schwingenden Magnetfeld aussendet. Dabei werden die kleinen Magnetfelder der Wasserstoffatomkerne im Körper durch Radiowellen (im UKW-Bereich) in Schwingung versetzt und senden ihrerseits ein kleines Radiowellensignal aus. Die zu untersuchende Körperregion wird mit Empfangsantennen umhüllt, damit die Radiowellen, die der Körper unter der Magnetstimulation aussendet, empfangen, analysiert und zu Bildinformationen verarbeitet werden können

Wie läuft eine MRT-Untersuchung ab?

Bei der Anmeldung in unserer Praxis erhält der Patient je einen Informations- und Anamnesebogen. Danach nimmt er im ausgewiesenen Wartebereich Platz und füllt dort bereits den Anamnesebogen aus. Wenn unser Mitarbeiter den Patienten zur Untersuchung aufruft, schaut er sich den Anamnesebogen an, befragt den Patienten zu möglichen Gegenanzeigen und spricht ggf. noch einzelne Punkte mit ihm zusammen durch. Aus diesem Gespräch ergeben sich häufig noch wichtige Hinweise, die es uns ermöglichen, besser auf die jeweiligen Beschwerden des Patienten eingehen zu können.

 

Vor der Untersuchung müssen alle metallischen und elektronischen Gegenstände an Kleidung und Körper abgelegt werden; dazu gehören Münzen, Schlüssel, Schmuck, Brillen, (Zahn-)Prothesen, Hörgeräte, Uhren, Scheck- und Chipkarten, Handys etc. Einer weiteren speziellen Vorbereitung bedarf es in der Regel nicht. Lediglich bei Spezialuntersuchungen (MR-Arthrographien, Enteroklysma, Valiumgabe) müssen Vorbereitungen getroffen werden, diese werden jedoch schon bei der Anmeldung erwähnt.

 

Je nach Untersuchung entkleidet der Patient den zu untersuchenden Körperbereich und legt sich nach Anweisung unseres Mitarbeiters auf die Untersuchungsliege. Das zu untersuchende Organ wird mit einer Antenne („Spule“) umhüllt. Der Patient wird mit dem entsprechenden Körperabschnitt in die Mitte des röhrenförmigen Tunnels liegend eingeschoben. Anschließend werden die Radiowellensignale in Abschnitten (sogenannten Sequenzen) von einigen Minuten erzeugt und aufgenommen.

Die Gesamtdauer der Untersuchung beträgt ca. 15 Minuten, kann bei Spezialuntersuchungen jedoch auch 30 Minuten und länger betragen. Während der Untersuchung ist es wichtig, dass der Patient ruhig und entspannt liegt, Bewegungen vermeidet, gleichmäßig atmet und die Anweisungen unserer Mitarbeiter befolgt.

 

Während der Untersuchung sind aus dem Gerät Klopfgeräusche zu hören. Um die Untersuchung für den Patienten so angenehm wie möglich zu gestalten, bieten wir die Möglichkeit über Kopfhörer Musik abzuspielen.

 

Für einige Untersuchungen (z.B. Kopf, Gelenke, Blutgefäße, …) ist die Gabe eines Kontrastmittels notwendig (s.u.). Dieses ergibt sich aus der Fragestellung. In diesem Fall wird ein Venenzugang vor der Untersuchung gelegt.

 

Je nach Untersuchung/Fragestellung findet im Anschluss an die Untersuchung ein Arztgespräch statt.

Nach der Untersuchung wird dem Patienten eine CD mit den Aufnahmen ausgehändigt. Der Befundbericht wird innerhalb weniger Tage zum überweisenden Arzt geschickt.

Kontraindikationen - Bei wem verbietet sich eine MRT-Untersuchung?

  • Bei Trägern von den meisten Herzschrittmachern und Defibrillatoren, LVAD-Systemen, Cochlea-Implantaten, implantierten Insulinpumpen, bestimmten Ventrikelshunts, Neurostimulatoren (TENS), Schwellkörperimplantaten, Blasenschrittmachern und magnetisch fixiertem Zahnersatz
  • Bei Metallsplittern in kritischer Lokalisation: im Auge, im Gehirn, intrathorakal bzw. gefäßnah. Dieses muss aber im Einzelfall geklärt werden in einem Gespräch mit dem Radiologen.
  • In den ersten drei Monaten der Schwangerschaft

Welche Implantate stellen kein Problem für die Kernspintomographie dar?

  • Event-Recorder: Sie sollten jedoch vor dem Scan vom Kardiologen ausgelesen werden, da eine Löschung gespeicherter Daten nicht auszuschließen ist. Bestätigung vom Kardiologen und Gerätepass sind mitzubringen.
  • Herzklappenprothesen (bis auf die ganz frühen Devices)
  • Die meisten intravaskulären Stents (nur in den ersten 3 Tagen nach Einsatz nicht)
  • MitraClips, Schirmchen (Okkluder) in Herzscheidewand bzw. Vorhofohr: Implantatausweis ist mitzubringen.
  • Gelenkprothesen, Knochennägel, -platten, -schrauben o.ä., die älter als 6 Wochen sind
  • Aneurysmaclips, Gefäßprothesen, Ventrikelshunts
  • Intrauterinpessar („Spirale“)
  • Piercings müssen für die Untersuchung abgelegt werden können.
  • Ausgedehnte Tätowierungen

Ist eine Kontrastmittelgabe gefährlich?

Für bestimmte Untersuchungen (z.B. Kopf, Bauch, Brust, Becken, Gelenke, Blutgefäße) wird ein Gadolinium-haltiges Kontrastmittel in die Vene eingespritzt. Dieses ist in der Regel unbedenklich – lediglich bei Patienten, die dialysiert werden (künstliche Niere), ist eine gewisse Vorsicht geboten. Für Schwangere und stillende Mütter ist das Kontrastmittel grundsätzlich verträglich. Äußerst selten kommt es zu einer allergischen Hautreaktion. Ist dieses aus früheren Untersuchungen bekannt, kann ein Prophylaxemittel, ein Schutzmedikament, vorweg gespritzt werden.

Gibt es Einschränkungen bei dieser Untersuchung?

  • Die Klopfgeräusche werden von manchen Patienten als unangenehm laut empfunden. Je nach Wunsch des Patienten können dämpfende Kopfhörer mit und ohne Musikeinspielung aufgesetzt werden.
  • Das Liegen in dem Untersuchungstunnel wird von einigen Patienten als beengend empfunden, insbesondere wenn der Kopf im Zentrum des Tunnels gelegen ist. Mithilfe von optischen Sichtspiegeln kann dieses Gefühl aufgefangen werden. Vier unserer MRT-Geräte besitzen zudem einen sehr weiten Tunneldurchmesser (70 cm) und eine relativ kurze Tunnellänge.
  • Zusätzlich kann ggf. ein Beruhigungsmittel als Spritze verabreicht werden; in diesem Fall ist jedoch die Abholung von einer erwachsenen Begleitperson notwendig, da das Reaktionsvermögen noch Stunden nach der Untersuchung eingeschränkt sein kann. Weiterhin darf der Patient für 6 Stunden nach Beruhigungsmittelgabe kein Auto fahren.
  • Bei einigen Untersuchungen, z.B. von Oberbauchorganen, muss der Patient bis zu 20 Sekunden die Luft anhalten.
  • Grundsätzlich ist es wichtig, dass sich der Patient während einer Sequenz nicht bewegt, damit die Bilder nicht unscharf werden.

Welche Unterlagen sind zur Untersuchung mitzubringen?

  • Überweisungsschein
  • Versichertenkarte (Elektronische Gesundheitskarte)
  • Falls vorhanden: Vorbefunde und Voraufnahmen
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