Strahlentherapie

Unsere Abteilung Strahlentherapie befindet sich am Hauptstandort in Minden im Erdgeschoss. Sie verfügt über eine separate Anmeldung sowie zwei Wartebereiche.
Wir bieten Bestrahlungsverfahren zur Therapie bösartiger Erkrankungen (Krebs) sowie gutartiger, aber schmerzhafter Gelenk‐ und Weichteilerkrankungen (Tennisarm, Fersensporn etc.). Ziel ist es, die bestmögliche Therapie mit modernster Technik in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Haus-/Fachärzten anzubieten.

Radioonkologie – Strahlentherapie zur Tumorbekämpfung im RVZ Minden

Die hochenergetische Strahlentherapie ist bei vielen Tumorbehandlungen eine wichtige Säule in der Behandlungsstrategie. Manchmal wird sie in Kombination mit einer Chemotherapie oder Operation eingesetzt, manchmal aber auch als alleinige Therapie. Mit hochpräzisen Ziel- und Kontrollmethoden wird die Strahlung, die in einem Hightech-Linearbeschleuniger produziert wird, exakt auf die richtige Stelle geführt. Der Tumor wird durch die regelmäßige Bestrahlung in seinem Wachstum gehemmt und idealerweise vernichtet. Bewegt sich der Patient während der Bestrahlung, wird durch einen Computer im Bestrahlungsgerät die veränderte Position in Echtzeit mit einem virtuellen Abbild des Patienten abgeglichen und dafür gesorgt, dass weiterhin nur die Tumorzellen bestrahlt werden und nicht das umliegende gesunde Gewebe.

Atemgesteuerte Bestrahlung bei Brustkrebs (Atemgating)

Für Patienten mit linksseitigem Brusttumor bieten wir das sogenannte Atemgating an. Bei dieser Methode erfolgt die Bestrahlung in Abhängigkeit der Atemphasen der/s Patientin/en. Die Bestrahlung in tiefer Einatmungslage bietet den Vorteil, dass sowohl der Herzmuskel als auch das Lungengewebe geschont werden. Die Präzision der Tumorerfassung bleibt dabei unberührt.

Röntgenstrahlentherapie / Reizbestrahlung

Entzündungserkrankungen wie beispielsweise Arthrose, Fersenschmerz oder Schultersehnenriss werden oftmals durch verschlissene Gelenke und alterndes Gewebe verursacht. Sie gehen mit wiederkehrenden, oft behandlungsresistenten und sehr schmerzhaften Entzündungsphasen einher. Schmerzen, die durch chronische oder akute Entzündungen hervorgerufen werden, können mit sehr sanften Bestrahlungsdosen gelindert werden.

Hypertrophieprophylaxe – Strahlentherapie zur Vorbeugung

Immer wieder kommt es nach Operationen, bei chronischen Entzündungen oder Autoimmunerkrankungen zu nicht bösartigem, aber störendem Gewebewachstum oder zu Versteifungen, z. B. bei wuchernden Narben, einer Fingerverkrümmung infolge einer chronischen Entzündung an der Handfläche, dem Anschwellen der Augenmuskeln bei Autoimmunerkrankungen oder störenden Verknöcherungen nach einer Hüftgelenksoperation. Auch in diesen Fällen kann eine sanft gewählte Strahlentherapie eingesetzt werden, um das Wachstum solcher Wucherungen zu reduzieren oder gar zu unterbinden.

Nach der Diagnose – Ablauf einer Strahlentherapie im RVZ Minden

Indikationsstellung

Zusammen mit dem Strahlentherapeuten wird im RVZ Minden interdisziplinär auf einer Tumorkonferenz die Indikation gestellt.

Arzt-Patienten-Gespräch

Im ersten Gespräch erläutert der Strahlentherapeut dem Patienten die Indikation, Durchführungsweise, mögliche Nebenwirkungen und den voraussichtlichen Terminablauf.

Bestrahlungsplanung

Beim zweiten Termin wird ein Planungs-CT der zu bestrahlenden Körperregion erstellt. Gegebenenfalls werden zusätzlich individuelle Liegehilfen angepasst (z.B. Masken). Nachdem der Körper virtuell im Planungssystem eingespeist ist, errechnen Medizinphysik-Experten daran die optimale Durchführung einer Bestrahlung.

Planungsverifikation und erste Bestrahlung

Beim dritten Termin überprüfen Arzt und Physiker, ob die Computerplanung mit dem realen Patienten übereinstimmt. Danach erfolgt die erste Bestrahlung.

Bestrahlungssitzungen

Bestrahlungen erfolgen im RVZ Minden in der Regel arbeitstäglich 5x pro Woche, bei sogenannten hypo- oder hyperfraktionierten Bestrahlungsstrategien ggf. auch häufiger oder weniger häufig. Je nach Art und Lokalisation des Tumors werden 15 bis 40 Sitzungen benötigt.

Ärztliche Betreuung

Während des gesamten Bestrahlungszeitraumes stehen dem Patienten sowohl Strahlentherapeut als auch Onkologe/Gynäkologe/… bezüglich auftretender Beschwerden, Schmerzen, Nebenwirkungen usw. als Ansprechpartner zur Verfügung.

Abschlussuntersuchung

Am letzten Bestrahlungstag erfolgt eine Untersuchung in Hinblick auf Strahlenfolgen und Nebenwirkungen. Gegebenenfalls werden die nächsten Behandlungs- oder Betreuungsschritte (z.B. Reha) organisiert.

Nachsorge

Der Strahlentherapeut ist verpflichtet, den Patienten nach angemessener Zeit auf Strahlennachwirkungen zu untersuchen. Ob ein Tumor auf die Strahlentherapie reagiert hat, wird meist erst 6-12 Wochen nach deren Ende untersucht.

Regelmäßige Qualitätssicherung nach Strahlenschutzverordnung

Bei der Überprüfung in 11/2021 durch die Ärztekammer / Ärztliche Stelle Westfalen-Lippe wurde unserer Praxis eine sehr hohe Qualität im Hinblick auf die medizinische und physikalisch-technische Strahlenbehandlung einschließlich des Strahlenschutzes für Patienten und Personal bescheinigt. Eine sichere und dem aktuellen Standard angemessene Behandlung im RVZ Minden ist somit gewährleistet.
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